Manchmal gar nicht so einfach im Alltag die Zeit und die Ruhe zu finden, einen längeren Artikel zu schreiben oder überhaupt den Kopf frei zu haben, insbesondere, wenn morgens der Wecker so früh klingelt und man abends erst recht spät an den Blog käme. Letztlich egal, hier kommt der versprochene Artikel zum Thema…. Bandscheibenvorfall.
Letzten Sommer, Ende Juli, war es endlich soweit: nach Jahren der Arbeit und des vor mir Herschiebens war die Doktor-Arbeit endlich fertig und ich habe sie eingereicht, abgegeben. Und dann erst mal viereinhalb Monate Ruhe, bis die doofe Doktor-Prüfung kommt. Im August hatte ich dann Urlaub. Wir waren aber nicht weg, da es noch nicht ganz klar war, ob ich den Juli-Termin mit der Einreichung wirklich schaffe. Also war Balkonien angesagt, oder vielmehr Schwimmbadien.
Letztlich saß ich also monatelang sehr viel am Schreibtisch und habe getippt und korrigiert usw. Dabei war ich aber viel Laufen und im Sommerurlaub fast täglich im Schwimmbad und habe gemacht, was jeder Arzt jedem Rückenkranken rät: schwimmen.
Und eines nachmittags im Schwimmbad dann stach mich beim Schwimmen und Tauchen ein Schmerz im Lendenwirbelbereich. Erst noch nicht wild, gegen Ende des Schwimmtages konnte ich mich kaum mehr bücken, um mich umzuziehen. Dann am nächsten Morgen kam ich kaum mehr aus dem Bett und hatte Schmerzen ohne Ende. Die Schmerzen waren so stark, dass selbst ich von mir aus bereit war, einen Arzt aufzusuchen. Ich dachte ja zuerst, dass ein Wirbel ausgerenkt (blockiert) sei. Aber nein, es handelte sich um einen ausgewachsenen Bandscheibenvorfall.
Tatsächlich war das wohl ein sehr heftiger Bandscheibenvorfall, wie das MRT zeigte. Und mein Arzt wundert sich bis heute, dass es nicht in Po und Beine ausstrahlte. Das tat es aber zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nicht. Therapie: Massage und Schmerztabletten. Ok.
Nachdem nach 7 Wochen Massage und Schmerztabletten noch keine Besserung da war (ich lasse mich jetzt nicht über die Massagen aus, nein, ich werde schweigen wie ein Grab) und ich keine Lust mehr hatte, mich mit heftigen Schmerztabletten, die müde machen ohne Ende, vollzustopfen, musste eine Änderung her. Auch wenn mir Arzt und Physios sehr deutlich vom Laufen abrieten, war für mich der Punkt gekommen:
Schmerztabletten absetzen, Laufklamotten an und ab in den Wald! Meine erste Runde war 4km lang und ich bin diese Runde extrem langsam gelaufen, um tatsächlich sicher zu gehen, dass ich definitiv nicht auf der Ferse lande, sondern zu 100% alles über den Vorfuß und die Muskulatur abfedere. Und ja, natürlich war ich barfuß Laufen!
Und siehe da, nach dem Lauf waren die Schmerzen zum ersten mal seit Wochen endlich wieder erträglich. Nach zwei weiteren vorsichtigen, barfüßigen Läufen war ich vollständig schmerzfrei! Zumindest bei normaler Haltung. Alle Bewegungen konnte ich noch nicht machen, das besserte sich mit der Zeit.
Da ich vorher laufen war, zur Zeit des Bandscheibenvorfalls schwimmen war und zufällig einiger Stress abfiel, kann eigentlich recht deutlich der Zusammenhang Bandscheibe – Stress hier angesetzt werden. An fehlender oder falscher Bewegung kann es definitiv nicht gelegen haben, wie die Heilungsbewegung ja sehr deutlich zeigte.